Warum Tee?
Wenn ich mich zurück erinnere spielte Tee wie bei vielen Menschen bereits früh eine unscheinbare aber aktive Rolle in meinem Leben. Meist gibt es bereits als Kind frühere Berührungspunkte mit dem Aufguss als beispielsweise mit Kaffee. Bei mir war es der frisch zubereitete Thymiantee meiner Mutter. Es gab verschiedene Wildkräuter die ich mit ihr sammelte und als Tee trank. Ich denke das war der kleine Funke der meine spätere Liebe zu Tee und speziell auch der Teekultur entzündete. Richtig entflammte meine Neugierde und Auseinandersetzung in meiner Zeit in Kyoto. Genau wie damals bereitete diesmal meine Gastmutter täglich nachmittags einen kräftigen Kukicha zu. Gegen das Mittagstief der Familienmitglieder. Auch besuchte ich meine erste japanische Teezeremonie. Seit spätestens diesem Zeitpunkt besitzt Teekultur einen festen Platz in meinem Alltag und ich freue mich immer neues zu lernen über eine Kultur, die so reichhaltig, Länderübergreifend und zeitlos ist.
Was hat dich inspiriert?
Ich habe mich sehr über die Auswahl des Artikels über Achtsamkeit in Teezeremonien gefreut, da er viele Dinge beinhaltet die für mich persönlich von wert sind. Dass verschiedene Personen zu Wort kommen und es nicht nur um die bekannte japanische Teezeremonie geht. Sondern auch eine Tasse Kräuteraufguss zu einer persönlichen Teezeremonie werden kann.
Ich denke inspiriert hat mich unter anderem Ullas Text über ihre Wahrnehmung des Moments und der Natur um sie herum. Da war diese Frische und Leichtigkeit in ihrer Beschreibung, wozu die zarten Anemonen im Wald hervorragend passten. Daher finden sich diese auch im Titelmotiv wieder. Zum anderen durfte ich auf dem Berlin Tea Festival Morten kennenlernen und meiner ersten Gongfu Zeremonie beiwohnen. Ein für mich ganz neues Kapitel. Ich war direkt fasziniert davon, wie sich so vieles um ein kleines unscheinbares Kännchen drehen konnte und mit dessen Hilfe Tee zubereitet wurde, welchen mehrere Menschen gemeinsam genießen konnten.
Worauf hast du besonders geachtet?
Mir war es wichtig die Leichtigkeit, Einfachheit und doch Komplexität die diese Thematik gleichzeitig beinhaltet zu zeigen. Es braucht nicht viel und doch ist da so viel. Daher sind die Linien reduziert und klar. Die Farbigkeit ist monochrom in einem Grün gehalten welches ein wunderbares Bindeglied zwischen der Farbe des grünen Tees ist und zeitgleich die Naturverbundenheit spüren lässt. Aquarell als Verbindung zum Wasser. Meinen stilistischen Einfluss aus japanischer Ästhetik war weniger eine Entscheidung von mir als vom Team. Sie passt aber gut zur Thematik mit seiner reduzierten und leichten Sprache, welche über Linie und Fläche kommuniziert.
Hast Du Tee dabei getrunken?
Passenderweise einen Kuki Gyokuro von Ippodo Tea. Ein ähnlicher Tee wie der meiner Gastmutter in Kyoto. Er hilft hervorragend gerade am Nachmittag wieder Konzentration zu finden und hat durch die Stengel ein besonders süßes, kräftiges Aroma.
Alternative Illustrationen für den Artikel “Auf den Schwingen des Tees”
t-magazin #2